DAS SEDIPIPE© SYSTEM

Behandlungssystem für Regenwasser

Präsentation

Bei Regenfällen wird der Erdboden ausgewaschen, was eine Ableitung der Verunreinigungsstoffe bedeutet, die daraufhin in die aufnehmende Umgebung geleitet werden, falls keine Behandlung vorgesehen wurde. Die in chronischer Verschmutzung resultierenden Regenfälle (normalerweise jeden Monat oder alle drei Monate wiederkehrende Regenfälle) haben insgesamt eine katastrophale mittel- und langfristige Auswirkung auf die natürliche Umgebung.

Das SediPipe© System ist in Form verschiedener Modelle vorhanden und ermöglicht es, dem Problem der Regenwasserverschmutzung entgegenzuwirken. Diese Systeme funktionieren auf der Basis der Schwerkraft-Abscheidung, um eine Ableitung der Verunreinigungsstoffe zu verhindern. Die gelösten Verunreinigungsstoffe können mittels dieses Systems durch den Einbau eines Adsorptionseinsatzes behandelt werden.

Das SediPipe© System wird komplett geliefert (gusseiserner Deckel, Verteilerstück, Korb zum Sammeln von Feststoffen, DOM-Dichtung und Aufsatz) und besteht :

  • aus einem vorgeschalteten Schacht. Die Grösse variiert je nach Modell.
  • aus einem Sedimentationsrohr mit einem Durchmesser von 600 mm mit einem Strömungstrenner und aus einer Rückstauklappe; das alles wird im Gegengefälle verlegt.
  • aus einem nachgeschalteten Schacht mit einem.
  • optional :
    • Adsorptionseinsatz, mit dessen Hilfe sich gelöste Verunreinigungsstoffe abtrennen lassen
    • Oberer Strömungstrenner im Sedimentationsrohr, das eine Rückhaltung und von Leichtflüssigkeiten erlaubt (Modell SediPipe XL+©).

Abbildung verschiedener Modelle

Je nach Anforderungen, die mit jedem bestimmten Projekt verbunden sind, können verschiedene Modelle in Betracht kommen. Jedes Modell stellt eine realistische, einfache und nachhaltige technische Lösung dar.

Sedipipe standard©

Dieses Modell wird direkt in die Rigofill© Blöcke integriert, das Versickerung oder Retention ermöglicht.
Ist diese Anlage einem Becken vorgeschaltet, lässt sich eine Verstopfung des Beckens vermeiden.
Darüber hinaus ist die Wartung des SediPipe© Systems einfach und schnell. Dieses Modell verfügt über ein 6 m oder 12 m langes Sedimentationsrohr.

Sedipipe Level©

Dieses Modell lässt sich direkt ins Abwassernetz integrieren. Durch die Installation dieser Anlage kann das Regenwasser eines Einzugsgebiets behandelt werden. Dieses Modell verfügt über ein 6, 12, 18 und 24 m langes Sedimentationsrohr.

Sedipipe XL©

Dieses Modell lässt sich direkt ins Abwassernetz integrieren. Die Installation dieser Anlage ermöglicht ein grösseres Volumen zur Speicherung von Verunreinigungsstoffen. Dieses Modell verfügt über ein 6, 12, 18 und 24 m langes Sedimentationsrohr.

Ziele und Effizienz des SediPipe© Systems

  • Schutz der nachgeschalteten Anlage und der natürlichen aufnehmenden Umgebung durch die Behandlung von Schwebstoffen und verwandten Verunreinigungsstoffen.
  • System zur Vermeidung einer Ableitung zurückgehaltener Verunreinigungsstoffe.
  • Sollte es zu einem Unfall kommen, verfügt SediPipe© über ein Speichervolumen für Kohlenwasserstoffe.
  • Inspektion und Wartung mittels Kanalreinigung und Absaugen.
  • Kompatibel mit Rigofill© Blöcken, die eine Lösung des Problems hoher Regenwassermengen ermöglichen.

Dimensionierung und Effektivität

Das Dimensionierungsprinzip von SediPipe© basiert auf dem Ansatz der ersten europäischen Empfehlung, DWA 153F, «Richtlinien zur Behandlung des Regenwassers», die im August 2007 in Deutschland veröffentlicht wurde. Das SediPipe© System war Gegenstand mehrerer externer Prüfungen. Der Titel der letzten Studie war «SediPipe: Research and guidelines for implementation», und sie wurde von TAUW / TU Delft (Delft University of Technology) durchgeführt.

Mithilfe des SediPipe© Systems lassen sich mittels Dekantation Verunreinigungsstoffe behandeln, die durch Regenfälle übertragen werden, welche weniger als einmal pro Jahr auftreten. Die üblichen Werte zum Definieren der Regenintensität können zwischen 10 l.s/Ha und 50 l.s/Ha betragen.

So lässt sich ein SediPipe© System je nach empfohlenem Rückhalt und je nach Wassermenge des Einzugsgebiets dimensionieren.

Einsatz des SediPipe© Systems

Transport und Lagerung auf der Baustelle

Bei der Lieferung muss überprüft werden, ob alle Elemente komplett vorhanden sind. Beschädigte Elemente dürfen nicht montiert werden. Bei der Entladung und beim Transport bis zum Graben müssen geeignete Hebevorrichtungen verwendet werden. Die Kunststoffelemente müssen vor extremer Hitze geschützt werden. Rohre und Kontrollschächte müssen im Schatten gelagert oder mit einer hellen, lichtundurchlässigen Plane abgedeckt werden.

Erdarbeiten

Die allgemeinen Abmessungen des Grabens oder der Grube müssen der Norm SIA 190 entsprechen. Diese allgemeinen Abmessungen müssen einen gesicherten Zugang ermöglichen, um die Ausführungsarbeiten zu ermöglichen.

Bettung

Die Bettung muss aus Materialien bestehen, die sich zur Verdichtung eignen (z.B. Kies/Sand). Sie besteht aus einer Materialschicht von mindestens 10 cm auf normalem Boden. Diese Dicke hängt von der Qualität und der Tragfähigkeit des Bodens ab.

Installation des Systems

1) Installation des ersten Kontrollschachts

Der Kontrollschacht (hier: Endschacht) muss auf vorbereitetem Boden und in entsprechender Höhe installiert und vor Verschieben gesichert werden. Es muss sichergestellt werden, dass das Verfüllungsmaterial nicht in den Kontrollschacht fällt (es muss ein Schutzdeckel verwendet werden).

2) Verlegung des Sedimentationsrohrs

  • Die Gummidichtung muss in die erste Welle des Sedimentationsrohrs eingesetzt werden.
  • Mithilfe einer Hebevorrichtung das Rohr in die Installationsposition bringen. Die Markierung auf dem oberen Teil (weisse Linie) muss oben sein. Der ins Rohr eingebaute Strömungstrenner muss sich unten befinden.
  • Es muss darauf geachtet werden, dass die Dichtung frei von Schmutz und Schmiere bleibt; hierzu muss die mitgelieferte Schmiere verwendet werden.
    Am freien Ende einen Hebelarm verwenden, um das Sedimentationsrohr in die Kammermuffe einzusetzen. Die Verlegung des Rohrs geschieht in horizontaler Position. Anschliessend muss das Rohr leicht geneigt werden.
  • Bei der Installation der Doppelmuffe (ausschliesslich bei Typen 500/12 und 600/12) auf dem Rohr zuerst die erforderliche Einsatztiefe von 25 cm markieren.
    Ausschliesslich bei Typen 500/12 und 600/12: die Bettung auf dem Niveau der Doppelmuffe vertiefen.

Beim Verlegen der Rohre muss darauf geachtet werden, dass die Position der Markierungen auf dem oberen Teil des Rohres und der Muffe übereinstimmt.

3) Installation des zweiten Kontrollschachts

Der Kontrollschacht (hier: Startschacht) muss auf vorbereitetem Boden und in entsprechender Höhe installiert werden. Anschliessend sollte die Muffen-Verbindungsstelle vorbereitet, und der Kontrollschacht auf das Sedimentationsrohr gepresst werden.

Abb. 1: Ablauf der Installationsetappen

Kontrolle

Vor der Eindeckung des Systems müssen folgende Punkte überprüft werden :

1) Position und Höhenunterschied der Kontrollschächte gemäss den Planungsspezifikationen.
2) Horizontale Position der Kontrollschächte.
3) Position und Übereinstimmung der Markierungen auf dem oberen Teil (weisse Linie oben).
4) Axiale Position des Systems
5) Kontrolle der Einschubtiefe beim Kontrollschacht
6) Ausschliesslich für 500/12 und 600/12: Kontrolle der Einschubtiefe der Doppelmuffe.
7) Dichtheitsprüfung.
8) Den Schutzdeckel wieder auf die Kontrollschächte platzieren !

Verfüllung

Die Qualität der Verfüllung ist wichtig für die lange Nutzungsdauer der Anlage.

Das allgemeine Installationsprinzip wird in der Norm SIA 190 definiert. Für den Boden, die seitliche Verfüllung und das erneute Abdecken müssen Materialien verwendet werden, die für die Verdichtung geeignet sind und keine gebrochenen Steine enthalten. An den Seiten des Rohrs muss das Material so verdichtet werden, dass der untere Teil des Rohrs ausschliesslich auf verdichtetem Boden liegt. Über dem Rohr muss sich eine ca. 30 cm dicke Überdeckung befinden.

Platzierung der Aufsätze

Die Verschlussdichtung muss in die erste Welle des Aufsatzes eingesetzt und geschmiert werden. Die Schutzdeckel müssen abgenommen werden, um eine Platzierung des Aufsatzes auf dem Niveau des Kontrollschachtkonus zu ermöglichen. Darauf achten, dass die Enden frei von Schmutz sind.

Die Länge des Aufsatzes muss an das Terrain angepasst werden. Die DOM-Verschlussdichtung muss auf die letzte Welle platziert werden. Der Feststoffsammler kann anschliessend durch den oberen Teil des Aufsatzes ausgerichtet werden. Die Betonkragen und der Deckel werden ganz normal angebracht.

Einige Ausführungen

SediPipe Level 12, 18 und 24 m

SediPipe XL 24 m

Wartung des SediPipe© Systems

Beschreibung des Installationsvorgangs

Das SediPipe© Regenwasser-Behandlungsanlagen werden zur Behandlung der Verunreinigungen im Regenwasser von Verkehrsflächen verwendet. Im Betrieb füllt sich die Anlage mit Wasser und funktioniert im Dauerstau.

Das System trennt verschmutzte Feststoffe vom Regenwasser und speichert den sich auf diese Weise angesammelten Schlamm im Behandlungssystem. Die Schlammkammer muss regelmässig gereinigt werden.

Ferner verfügt die Installation über eine Vorrichtung, mit deren Hilfe ein Teil der Leichtflüssigkeiten (z.B. Benzin oder Öl) angesammelt werden kann. Diese Funktion dient ausschliesslich dem Havariefall, sollte es zu einem Unfall kommen; diese Anlage stellt keinen Kohlenwasserstofftrenner im Sinne der Norm EN 858 dar.

Die Ansammlung von Leichtflüssigkeiten kann nicht in einer turbulenten Umgebung erfolgen. Die Installationen können zur Ansammlung folgender Mengen von Leichtflüssigkeiten verwendet werden :

Produkttyp Speicherkapazität
leichtflüssigkeiten
(Liter)
Speicherkapazität
Schlamm
(Liter)
 SediPipe Basic©
 600/6 320 280
600/12 520 490
 SediPipe Level©
600/6 1'160 280
600/12 1'920 490
 SediPipe XL© / XL+©
 600/6 2'000 680
 600/12 3'160 890
600/18 4'340 1'100
600/24 5'520 1'300
 Sedisubstrator XL© 
 600/12 3'800 890
600/18 5'370 1'100
600/24 6'930 1'300

 

Light liquidsn  Leichtflüssigkeiten Sludge  Schlamm

Abb. 1: Abbildung der Ansammlungsvolumen bei diversen SediPipe© Modellen

Allgemeine Wartungsinformationen

Die Wartungsarbeiten werden von einem Unternehmen durchgeführt, das sich auf die Kanalwartung spezialisiert hat; hierbei kommt eine Reinigungsvorrichtung zum Einsatz. Während der ersten Wartung und in besonderen Fällen wird eine Videoinspektion mittels einer Kamera empfohlen.
Das Aushubmaterial muss ordnungsgemäss entsorgt werden.
Die gesamte Wartung der Anfangs- und Endschächte kann von der Oberfläche aus erfolgen. Die Kontrollschächte sind nicht sichtbar, Zugang ist jedoch möglich. Die gesamte technische Ausstattung wird systematisch vom Startschacht aus eingeführt.

  1. Der Startschacht ist der untere Punkt des Systems; hier wird die Anlage durch Absaugen leergepumpt.
  2. Anschliessend werden die Reinigungsdüse und/oder die Inspektionskameras in den Sedimentationsbereich eingeführt. Die Einführung der technischen Ausstattung wird von der Bedienkonsole im Startschacht aus gesteuert.
  3. Die Wartung des Systems erfolgt unter denselben Bedingungen wie die klassische Wartung von Kunststoffleitungen. (Druck 80-120 Bar, und es wird eine rotierende Düse verwendet).

Das Volumen des von Sedipipe© Systemen angesammelten Schlamms hängt von den lokalen Bedingungen ab. Es kann je nach Region (Niederschlagsmenge) und der Bodennutzung (Menge der Verunreinigungsstoffe) variieren. Das Reinigungsintervall muss entsprechend der Erfahrung des Personals vor Ort ermittelt werden. Bei der Inbetriebnahme einer Installation kann sich die Menge angesammelter Stoffe aufgrund der Bauarbeiten erhöhen.

Es wird empfohlen, das System nach der Installation zu reinigen, damit es im sauberen Zustand in Betrieb genommen werden kann. Es wird darüber hinaus empfohlen, die erste Reinigung nach Ablauf des ersten Betriebsjahres durchzuführen, um die Menge der unter realen Betriebsbedingungen angesammelten Schmutzstoffe zu ermitteln. Je nach vor der Reinigung festgestellten Verschmutzung müssen grössere Intervalle festgelegt werden. Die Standardwerte sind in der untenstehenden Tabelle zu finden:

Anlagentyp
Beregnete Fläche (m2)
Wartungsintervalle (Jahre)
* Basis: 800 kg / ha * J (Trockenmasse)

SediPipe Standard© DN 600/6m

SediPipe Level© DN 600/6m

1'750
3
2'500
2
4'000
1

SediPipe Standard© DN 600/12 m

SediPipe Level© DN 600/12 m

2'500
3
4'000
2
5'500
1

Tabelle 2: Standard-Wartungsintervalle

Bei einem Havariefall mit Kohlenwasserstoffen muss die Installation sofort gereinigt werden. Ohne Reinigung kann es später bei einem Regen passieren, dass kleine Kohlenwasserstoffmengen abgegeben werden.

  • Vorbereitung
    Bevor mit der Wartung begonnen wird, müssen alle notwendigen Massnahmen ergriffen werden (Baustellen- und Absicherungssignalisation in Verbindung mit dem Verkehr). Die geltenden Normen müssen eingehalten werden. Die Deckel der Kontrollschächte müssen abgenommen werden.
  • Erste Wartung
    Es wird empfohlen, die erste Wartung einer neu errichteten Sedipipe©-Installation nach einem Betriebsjahr durchzuführen. Auf diese Weise kann der Schlammspiegel mithilfe der Inspektionskamera bestimmt werden. Um das Schlammvolumen zu bestimmen, muss das Systemwasser langsam abgesaugt werden. Auf diese Weise bleiben die Sedimente im Dekantationssystem und können zur Bestimmung der Menge untersucht werden. Daraufhin muss eine Kanalreinigung des Systems durchgeführt werden. Bei einer Reinigung unter Verwendung von Düsen kann auch eine Kamerainspektion erfolgen. Falls Daten zur Ansammlung von Sedimenten vorliegen, muss das Wartungsintervall für eine regelmässige Wartung ermittelt werden. Das ungefähre Wartungsintervall kann mithilfe von Tabelle 2 unten bestimmt werden.
  • Kontrolldienst
    • Entleerung : Bei regelmässiger Wartung wird das System durch schnelles und starkes Absaugen des Wassers und der Sedimente gereinigt. Der Grossteil der Sedimente befindet sich im Dekantationsbereich des Rohrs. Nach der Absaugung erhält man Zugang zum Sedimentationsbereich durch den Startschacht.
    • Reinigung : Nach der Entleerung des Systems geht man zur Reinigung der Anlage über; es wird empfohlen, eine rotierende Düse zu verwenden. Diese muss in das Sedimentationsrohr eingeführt werden. Das Entleerungsrohr muss sich tief im Startschacht am Ansatz des Sedimentationsrohrs befinden, wie in den Abbildungen unten gezeigt. Dieser Vorgang muss 1 bis 2 Mal wiederholt werden.

Abb. 2: Inspektion und Wartung SediPipe Standard©

Abb. 3: Inspektion und Wartung SediPipe Level©

SediPipe© Datenblatt

Anwendungen

System zur Regenwasserbehandlung mittels Dekantation, das einen Rückhalt von Schwebstoffen und von Verunreinigungsstoffen, die der urbanen Umgebung entstammen, ermöglicht.

Eigenschaften

  • Vorgelagerter PE-Schacht mit Prüfstufe
  • PP-Prüfstufe, SN8, Ø 630 mm mit Rückstauklappe und Gitter
  • Nachgeschalteter Kontrollschacht aus PE mit Strömungstrenner
  • Verstellbare Ein- und Ausläufe
  • Es kann ein Filtereinsatz installiert werden; Behandlung durch Adsorption
  • Zugang über den gusseisernen Deckel auf Betonkragen

Sortiment

  • Gesamtsortiment: 6, 12, 18 und 24 m
  • Es sind verschiedene, je nach Projekt einstellbare, Höhen für Wasserstrom-Höhen von bis zu 4 m verfügbar
  • Optional: Koaleszenzfilter
  • Verschiedene Modelle verfügbar

Qualitäten und Vorteile

  • Leichtigkeit, Einfachheit und schnelle Installation
  • Keine Niveauverluste zwischen Ein- und Auslauf
  • Kann je nach erforderlicher Behandlung angepasst werden
  • Dichtheit garantiert
  • Mechanische Stoss-, Abrasions- und Korrosionsfestigkeit
  • Leichte Nutzung und Wartung, Helligkeit (gelber Innenraum)
  • Abmessungen kompatibel mit allen glatten Kunststoffleitungen
  • Lange Nutzungsdauer von PE/PP-Kanälen
  • Wiederverwertbare Elemente
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